Dicionum 02: Du darfst niemandem vertrauen (German Edition) by Vivien Summer

Dicionum 02: Du darfst niemandem vertrauen (German Edition) by Vivien Summer

Autor:Vivien Summer [Summer, Vivien]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-26T05:00:00+00:00


Das erste Mal seit unzähligen Nächten träumte ich. Es war anfangs ein schöner Traum. Ich erinnere mich daran, wie ich über ein Feld voller bunter Blumen gelaufen war. Es roch nach Sommer, nach Krokussen und sogar ein bisschen nach Himbeereis. Ich lief immer weiter, so weit, bis ich schließlich vor einer großen Klippe stand. Ich wollte mich umdrehen und zurückgehen, aber der Kreis umringte mich und rückte immer näher wie bei einer Pressmaschine. Ganz vorne stand Will, dicht gefolgt von Chloé.

Ich hörte immer wieder Alistairs Stimme in meinem Kopf, ich sollte endlich eine Entscheidung treffen. Ich sollte mich für den Kreis entscheiden oder ihm für immer den Rücken kehren. Das bedeutete, dass ich springen musste.

Irgendwann hatten sie sich so nah um mich herumgedrängelt, dass ich stürzte und durch den Aufprall auf dem Wasser aufwachte. Ich schwitzte als wäre ich einen Marathon gelaufen und glaubte einen Moment ganz fest daran, dass ich eben aus dem Meer gekrochen war und mir jetzt frische Sachen anziehen musste.

Mein Gesicht war ganz heiß. Mir war so warm, dass ich das Gefühl hatte in einer hundert Grad heißen Sauna zu sitzen. Ich bemerkte schnell, dass mein Fenster geschlossen war – dabei brauchte ich dringend frische Luft.

Ich legte mich wieder hin, rollte die Decke aber vorerst zur Seite, damit sich mein Körper abkühlen konnte. Mein Kopf war schon wieder klarer, aber trotzdem wusste ich nicht, warum ich so etwas träumte. Man sagte ja, dass man im Traum schlimme Geschehnisse verarbeitete, vielleicht hatte Jonas aber auch nur seine Finger im Spiel und wollte mir einen Streich spielen. Ich musste ihn unbedingt fragen, wie seine Manipulation funktionierte und was sie bezweckte. Womöglich könnte er mich vor solchen Albträumen beschützen.

Die Dunkelheit hüllte mich komplett ein, auch wenn mein Fenster nun sperrangelweit offen stand. So finster war es schon lange nicht mehr gewesen, was nur bedeuten konnte, das der Mond einmal nicht zu sehen war. Eigentlich die perfekten Schlafbedingungen, aber dennoch schaffte ich es kaum meine Augen geschlossen zu halten. Sie sprangen immer wieder auf, als hätte jemand eine Feder zwischen die Lider montiert. Diese hinderten sie nun daran sich zu schließen und mein Gehirn in den Ruhemodus zu wiegen.

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, bis ich mich schließlich aufraffte und mein Zimmer verließ. Auch wenn ich bisher nie woanders außer in der Küche gewesen war, wusste ich trotzdem, dass es hier irgendwo einen Raum gab, in dem so etwas Hypermodernes wie ein Fernseher auf mich wartete. Wenn ich früher Albträume hatte, dann half es mir immer wenn ich mich durch Geräusche ablenkte. Das verminderte meinen panischen Puls ungemein.

Auf dem Flur war es nicht ganz so dunkel wie in meinem Zimmer. Unter Rosies Tür bemerkte ich einen Lichtstrahl, der aber so gering war, dass nicht er es war, wodurch der Flur so erhellt wurde. Später bemerkte ich, dass das Licht von unten kam. Wer wohl noch wach war? Bestimmt Rosie, das würde ja immerhin erklären, warum das Licht bei ihr noch brannte.

Ich ging die Treppe herunter und ging durch das hell erleuchtete Foyer.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.